Ein Holzstück wird zu einem Flugzeug, eine Wäscheklammer zu einem
Krokodil und drei Steinchen zu einem Goldschatz: Kindern ist es
selbstverständlich Geschichten mit Objekten zu illustrieren,
nachzuspielen, zu erzählen. Mit der Umdeutung der Objekte, schaffen sie
sich ich eine eigene Welt. Diese kindliche Erzähltechnik wollen wir
untersuchen, erinnern, reflektieren und eventuell aus der Perspektive
von Erwachsenen erweitern. In unserer Arbeit werden wir uns mit Erzählen
befassen, vor allem aber mit der Wiedergabe von Geschichten unter
Zuhilfenahme von Gegenständen. Dabei wird die Handlung nicht
kontinuierlich dargestellt, wie in einem Figurentheater, sondern nur
einzelne Szenen mit Objekten illustriert. Dazwischen wird die Geschichte
immer wieder nur mit Worten erzählt.
Die Gegenstände, die wir
hier als Objekte bezeichnen, stellen keine Figuren oder Requisiten dar.
Wir verwenden, wenn es in der Geschichte z.B. um eine Magd geht, keine
kleine Puppe einer Magd, sondern vielleicht ein grobes Stück Stoff, das
an ihren Rock denken läßt, oder ein Stück Erde, das an die schwere
Feldarbeit erinnert, die sie verrichtet. Dabei wird ein Ding belebt oder
mit einer neuen Bedeutung aufgeladen, in einen neuen Kontext gestellt.
Das heißt die Geschichte gibt den Objekten ihre Bedeutung.
Wir
werden auch den umgekehrten Weg gehen und Geschichten aus den Objekten
entwickeln. Dabei läßt sich die Erfahrung machen, wie ein stummes
Objekt, quasi zu sprechen beginnt, seine Geschichte erzählt.
Wie läßt sich diese Erzähltechnik in der Vermittlung von Lehrstoffen einsetzen?