Auf der Grundlage des Buches "Organismus, Agency and Evolution" von D.M. Walsh (2015) soll das Seminar aufzeigen, wie neue Studien zur Entwicklung des Organismus und seiner Vererbung die moderne Synthese zwischen Darwinismus und Genetik, die in den letzten hundert Jahren so erfolgreich war, zunehmend in Frage stellen. Die Rolle der Umwelt für das Verständnis des Organismus rückt wieder in den Mittelpunkt der modernen Debatten, und vor allem Darwins ursprüngliche Idee in der Entstehung der Arten, dass die Evolution ein ökologisches Phänomen ist, erweist sich als wieder zentral. 

Das Ergebnis ist eine Sichtweise, die Organismen nicht mehr als passive Behälter von ”egoistischen Genen” betrachtet, sondern als Agenten, die in ihrer Differenz zum Unbelebten in der vielfältigen Beziehung zu der Umwelt verstanden werden können. Auch die traditionellen Auffassungen und Begriffe der Philosophie der Natur nehmen in diesem renovierten Kontext eine erneute Bedeutung ein und können zum Teil sehr fruchtbar wiederbenutzt werden. 

Das Seminar ist eine wissenchaflichte Veranstaltung, und keine fachdidaktische. Es wird in Präsenz stattfinden.

 

Literatur:

D. M. Walsh, Organisms, Agency, and Evolution (Cambridge University Press 2015). Am Anfang des Seminars wird das Buch auch in elektronischem Format zur Verfügung gestellt. 

Weitere Literatur wird am Anfang des Seminars gennant.