Die Praxis der Kindertaufe ist ein offenes theologisches Problem. Während sich die urchristlichen Gemeinden wie alle Missionsgemeinden durch die Berufung zum christlichen Glauben, der dann zur Erwachsenentaufe führte, ausbreiteten, rekrutieren die großen Kirchen durch Säuglings- und Kindertaufe ihre Mitglieder. Theologisch wird dies mit der Rechtfertigungslehre begründet. Die Kindertaufe spiegele die zuvorkommende Gnade Gottes am besten wieder. Kirchenpolitisch ist die Kindertaufe noch immer der Grundpfeiler einer „christlichen Gesellschaft“ und das Fundament der Volkskirche. Im Seminar werden wir anhand ausgewählter Literatur die Argumente pro und contra Kindertaufe und Erwachsenentaufe diskutieren