Die Seerepublik Venedig nahm an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert erstmals eine füh­rende Rolle in der malerischen Kultur Italiens für sich in Anspruch und trat damit in einen Wettbewerb mit Florenz als dem selbsterklärten Zentrum der neuzeitlichen Kunstentwicklung. Kein Künstler konnte diesen überregionalen Anspruch der venezianischen Malerschule überzeugender verkörpern als Tizian. Anhand einer repräsentativen Auswahl aus seinem Schaffen werden die Bildgattungen und Aufgaben der Malerei der Renaissance vorgestellt und ihre Funktionen im weiteren kulturellen Kontext ihrer Entstehungszeit anschaulich gemacht. Damit eröffnet die Veranstaltung auch ein Verständnis für die kunsttheoretischen und sozialhistorischen Rahmenbedingungen unter denen diese Gemälde im 16. Jahrhundert entstanden sind.

Für Studienanfänger (BA ab 2. Fachsemester)! Teilnahmevoraussetzungen: Regelmäßige Anwesenheit, Übernahme eines (Ko-)Referates und (bei benotetem Leistungsnachweis) schriftliche Hausarbeit.