Das country house, der schloßartige, von Parkanlagen umgebene Landsitz des Hochadels, hatte in der englischen Gesellschaft des 17. und 18. Jahrhunderts eine zentrale, im übrigen Europa in dieser Form unbekannte Funktion. Er war zugleich sozialer Treffpunkt einer Elite, gebauter Herrschaftsanspruch, Aufbewahrungsort historischer Kunstsammlungen und bot Gelegenheit für eine Patronage lebender Künstler. Das Seminar will diesen spezifischen Erfahrungsraum für Kunst in den Mittelpunkt einer breitgefächerten Analyse stellen, in der alle Funktionsbereiche der Malerei vom monumentalen Wandgemälde bis zum intimen Privatporträt, der Skulptur von der antiken Statue bis zum modernen Stuckpaneel, der Architektur von der steinernen Schloßfassade bis zur gepflanzten Gartengestaltung zusammenwirkten, um einen „liberalen Weltentwurf“ (A. von Buttlar) zu veranschaulichen.

Für fortgeschrittener Studierende (MA, BA ab 4. Fachsemester)! Teilnahmevoraussetzungen: Regelmäßige Anwesenheit, Übernahme eines (Ko-)Referates und (bei benotetem Leistungsnachweis) schriftliche Hausarbeit.