Unter dem Titel „Gedanken zu Erinnerungskulturen online als Herausforderung für die politische Bildung“ wurde auf einer Tagung der Bundeszentrale für politische Bildung bereits im Jahr 2011 darüber diskutiert, dass Angebote des sogenannten Web 2.0 die konventionellen Vermittler:innen der historisch-politischen Bildung zunehmend ablösen würden. Seitdem sind die Angebote der digitalen Geschichtsvermittlung noch weitreichender und vielzähliger geworden. Dies hat die Bedeutung dieser für die non-formale historische Bildung in den vergangenen Jahren noch deutlich verstärkt. Auch in den Schulen sind digitale Medien – wie diverse Studien belegen – mittlerweile ein Bestandteil des Unterrichts, dennoch sind Untersuchungen zu diesen diversen Lehr- und Lernmaterialien noch rar. Gerade deshalb sollen im Seminar digitale Medien nicht nur als Herausforderung, wie es der Titel der oben zitierten Tagung nahelegt, sondern auch als eine Chance betrachtet werden. Im Mittelpunkt stehen bei der Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex folgende Fragen: Wie wirken sich digitale Medien auf das historische Lernen aus? Existiert ein digitales historisches Lernen und wenn ja, wie ist dieses zu fassen? Welche digitalen Möglichkeiten des historischen Lernens gibt es und wie lassen sich diese gewinnbringend in den Unterricht einbinden?

Im Seminar wird zunächst der theoretische Diskurs der Fachdidaktik, welcher sich im Spannungsfeld zwischen historischem Lernen und Digitalität bewegt, erschlossen. In einem zweiten Schwerpunkt werden verschiedene digitale Unterrichtsmedien betrachtet sowie ihre Relevanz für den Schulunterricht anhand von Fallbeispielen diskutiert.