In der Lehrveranstaltung wird die Produktion einer gemeinsamen Konferenz und eines darauffolgenden Sammelbandes simuliert. Jeder der Studierenden übernimmt die Expertise für eine Revolution, während das gesamte Seminar eine gemeinsame Forschungsgruppe darstellt. Zusammen erarbeiten wir zunächst die wichtigsten sozial- und geschichtswissenschaftlichen Theorien zu Revolutionen, um ein gemeinsames Kategoriensystem bzw. Forschungsfragen zu entwickeln, die jede(r) der Studierenden in weiterer Folge auf seine/ihre Fallstudie anwenden kann. Revolutionen sind hierbei ein exzellentes Themenfeld, um einen ersten Überblick über die breiten sozialwissenschaftlichen Theorietraditionen - vom Strukturalismus, über Materialismus, Kulturtheorien, Identitätstheorien, Koalitionstheorien, bis zu Rational-Choice-Theorien und noch einige mehr – geben zu können. Das gemeinsame Kategoriensystem hilft uns dann die verschiedenen Analysen und Fallstudien vergleichbar zu machen. Die Studierenden werden vom Lehrgangsleiter Stufe um Stufe beim Erstellen ihrer Arbeiten gecoacht, von der Literatursuche und Quellenkritik, über die Definition zentraler Begriffe und die Anwendung einer wissenschaftlichen Begrifflichkeit in den einzelnen Fallstudien, bis hin zur Konzeption der Kapitel. Beim Erstellen der Arbeiten wird trotz des sozialwissenschaftlichen theoretischen Bezugsrahmens auf eine historisch narrative Textgestaltung wert gelegt. Nach der Abgabe der ersten Rohfassungen bekommen die Studierenden ein erstes Feedback des Lehrveranstaltungsleiters und weiters Peer-Reviews von jeweils zwei Kollegen, um die Studierenden an das Geben fundierter Kritik heranzuführen, den Umgang mit Kritik an der eigenen Arbeit zu üben und um vom Reviewen einer fremden Arbeit Anstöße und Verbesserungsideen für den für die Überarbeitung der eigenen Fallstudie mitnehmen zu können.