Bezahlbarer Wohnraum für alle – einer der sozialen Fragen unserer Zeit. Steigende Mieten, Zuzug in den städtischen Ballungsräumen, Migrationsbewegungen und die zunehmenden Ansprüche in der Arbeitswelt sind nur einige Gründe für die steigende Obdachlosigkeit deutschland- und europaweit. Dabei ist das Klientel der Wohnungslosenhilfe durch verschiedenste Lebenslagen gekennzeichnet: Alter, Geschlecht, Sozialisation, Herkunft, berufliche Hintergründe und begleitende Erkrankungen differieren ebenso wie die Möglichkeiten und Grenzen des Hilfesystems. Obdachlosigkeit ist damit nicht als isoliertes Problem von Individuen zu verstehen, sondern als Zusammenspiel vieler struktureller Problemlagen. Die Komplexität dieser Lebenslagen stellt grade in Zeiten der Pandemie neue Herausforderungen an die Professionellen der Sozialen Arbeit. Wie ist das Hilfesystem für Menschen aufgebaut, die keinen häuslichen Schutz haben? Welches Wissen braucht es als Sozialarbeiter*in, auf die multiplen Problemlagen von obdachlosen Personen einzugehen? Welche Methoden und Praktiken gibt es in der Beratung und Arbeit in der Wohnungslosenhilfe? Diese und weitere Fragen sollen im Seminar bearbeitet werden. Soziologische und psychologische Zusammenhänge von Wohnungslosigkeit werden dargestellt, in den Kontext von Sozialer Arbeit eingebettet und anhand von praktischen Beispielen aus der Wohnungslosenhilfe methodisch und theoretisch diskutiert.