Sozialpolitisches Handeln ist immer auch herrschaftliches Handeln. Die Umsetzung sozialpolitischer Programmatiken produziert Ein- und Ausschlüsse. Dadurch strukturiert Sozialpolitik soziale Beziehungen und schafft soziale Ordnung: „Wohlfahrtsstaatliche Politik wirkt also entscheidend mit an der Produktion und Reproduktion ungleicher Soziallagen und Lebenschancen in der Marktgesellschaft“ (Lessenich 2021:449). In dem Seminar werden Texte gelesen und diskutiert, in denen anhand verschiedener Problemkategorien Aspekte von Inklusion und Exklusion im Zusammenhang mit sozialstaatlichen Handlungen betrachtet werden. Exemplarisch ist etwa der Umgang mit Armut (Buhr 2008). Es soll der gesellschaftspolitische Rahmen betrachtet werden, innerhalb dessen Sozialarbeiter:innen tätig sind.

Literatur

Buhr, Petra (2008): Ausgrenzung, Entgrenzung, Aktivierung: Armut und Armutspolitik in Deutschland. In: Roland Anhorn, Frank Bettinger und Johannes Stehr (Hg.): Sozialer Ausschluss und Soziale Arbeit. Positionsbestimmungen einer kritischen Theorie und Praxis Sozialer Arbeit. 2, überarbeitete und erweiterte Auflage. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 199–218.

Lessenich, Stephan (2021): Sozialstaat und soziale Ausschließung. In: Roland Anhorn und Johannes Stehr (Hg.): Handbuch Soziale Ausschließung und Soziale Arbeit. 1. Auflage. Wiesbaden: Springer, S. 447–464.