Im Seminar beschäftigen wir uns mit der Frage, wie Künstlerkolonien und-cliquen in Gegenwartsliteratur dargestellt und künstlerisches Schaffen auf dem Land literarisch verarbeitet wird. Dazu lesen wir verschiedene Romane, die sich dem Leben und Wirken in den Künstlerkolonien Willingshausen und Worpswede widmen. Künstlerkolonien sind Lebens- und Arbeitsgemeinschaften von Künstlern (hauptsächlich Malern) und befinden sich zumeist in dörflicher Umgebung. Im Zentrum der Veranstaltung steht die Frage, wie das Kunstschaffen fernab der Stadt in den Texten verhandelt wird (und welche Probleme es mit sich bringen kann), aber auch wie Fremdheitserfahrungen, Dorfstrukturen und Vereinsamung literarisch zum Ausdruck gebracht werden. Um einen Eindruck einer Malerkolonie zu erhalten, ist eine Exkursion nach Willingshausen geplant – hierbei handelt es sich um die vermutlich älteste europäische Künstlerkolonie, die quasi vor der Kasseler Haustür liegt.