Gegenstand des Seminars ist der Umgang des Menschen mit der Natur und der ihn umgebenden Umwelt in urbanen und in ländlichen Räumen. Sowohl konkrete Problemlagen der vielfältigen Mensch-Natur-Beziehungen, wie die Übernutzung von Ressourcen und Senken, als auch alternative soziale und ökologische Praktiken sollen kritisch betrachtet werden. Natur als etwas Eigenständiges einerseits und etwas durch den Menschen kulturell Geformtes und beständig Transformiertes andererseits wird dabei in den Blick genommen. Überlegungen zum Anthropozän sowie zu gesellschaftlichen Naturverhältnissen ermöglichen den theoretischen Zugang zum Thema.

Die geplanten avantgardistischen Stadt-Land-Spaziergänge sind ein Instrument kritischer Reflexion und neugierigen Handels gleichermaßen. Sie sind an folgenden Fragen orientiert:

1. Welche Formen und Ausprägungen von Natur zeigen sich in der Stadt? Wie unterscheiden sie sich von jenen auf dem Land?

2. Welche Akteure beeinflussen, d.h. gestalten, planen, unterbinden, bringen Natur hervor? Mit welchen Motiven und Konsequenzen?

3. Welche Mensch-Natur-Konflikte lassen sich ausmachen? Braucht die Natur Menschen – brauchen Menschen Natur?

4. Welche Mensch-Natur-Verhältnisse lassen sich finden, die sorgend und integrativ sind?