Schellings Ansatz einer Naturphilosophie ist nicht nur in der Zeit ihres Entstehens (um 1800) enorm einflussreich insbesondere auf die romantische Naturforschung gewesen, sondern sie wurde durch ihre Kritik an einem bloß kausalistischen Naturverständnis in den Ökologiedebatten des ausgehenden 20. Jhs. sowie in den Diskussionen um den Begriff der Selbstorganisation recht breit diskutiert. Schelling Naturphilosophie, die er seit 1796 in diversen Anläufen publiziert hat, stellt den Versuch dar, die Natur als Ganze aus dynamischen Prinzipien begrifflich zu entfalten und stellt für ihn einen zur Transzendentalphilosophie komplementären Begriffshorizont dar, der insbesondere die radikalisierte Transzendentalphilosophie Fichtes als einseitig zu entlarven sucht. Im Seminar sollen einschlägige Passagen der Entwürfe Schellings aus verschiedenen Perioden gelesen und ausführlich diskutiert werden. Hierbei soll es neben der Auseinandersetzung mit Fichtes Transzendentalphilosophie insbesondere auch um die Frage gehen, inwieweit die Ansätze Schellings für ein Überdenken unseres gegenwärtigen Naturverständnisses anregen und fruchtbar gemacht werden können.

       Lit.:

-      Wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.