Jakob von Uexküll war einer der wichtigsten Zoologen, theoretischen Biologen und Naturphilosophen des 20. Jahrhunderts. Dank seiner Studien über das Tierverhalten, gilt er als ein Pionier der Ethologie und einer der Begründer der modernen Ökologie.</p> <p>Insbesondere sein Konzept der Umwelt war wirkmächtig. Uexkülls originärer Anspruch ist, dass jedes Lebewesen, sogar eine Zecke, ein bestimmendes Subjekt in der aktiven Gestaltung seiner spezifischen Umwelt ist und keine bloße “Maschine”. Seine Theorien haben stark auf die Philosophie und die Philosophische Anthropologie des 20. Jahrhunderts gewirkt (von Heidegger zu Cassirer, von Merleau-Ponty zu Deleuze und Guattari oder Ortega y Gasset und Agamben) und auf viele hochaktuelle Studien über Tierverhalten und verkörperte Kognition. In der Veranstaltung wird zuerst Jakob von Uexkülls klassischer populärwissenschaftlicher Text Streifzüge durch die Umwelten von Tieren und Menschen (1934) und die Bedeutungslehre (1940) gemeinsam diskutiert, um dessen zentrale Theorien zu erschließen. Danach wird anhand von philosophischen Beispieltexten sein Einfluss auf die Philosophie des 20. Jahrhunderts untersucht.

Literatur: Die Texte werden in elektronischer Form in Moodle zur Verfügung gestellt.