Unter den vielfältigen Formen der Weltdeutung kommt der „Wissenschaftlichen Weltauffassung“ in mehreren Hinsichten eine Sonderstellung zu. Diese empiristisch-positivistische Konzeption ist vor allem geprägt durch die kategorische Ablehnung jeglicher Metaphysik, die nachdrückliche Forderung nach einer Einheitswissenschaft sowie die Methode der logischen Analyse. Primärer Gegenstand der klassischen wissenschaftstheoretischen Analysen sind Aussagen der Wissenschaften. Besondere Beachtung gilt dabei einerseits der logischen Struktur bzw. Ordnungsform einzelwissenschaftlicher Erkenntnisse sowie andererseits der wissenschaftlichen Methodologie.

In diesem Seminar sollen anhand einer intensiven Lektüre („Guided Reading“) ausgewählter Texte, die von Mitgliedern des sogenannten „Wiener Kreises“ verfasst wurden, die Grundzüge dieser Weltauffassung sowie der klassischen Wissenschaftstheorie von den TeilnehmerInnen möglichst selbständig erarbeitet werden. Im Rahmen dieses sowohl historischen als auch systematischen Zugangs zur Wissenschaftsphilosophie sollen grundlegende erkenntnistheoretische Fragen und Probleme der Naturwissenschaften diskutiert werden.

(Eine Teilnahme an der Lehrveranstaltung „Erkenntnis und Wissenschaft: 1. Ziel und Struktur der physikalischen Theorien“ im Wintersemester 2021 wird nicht vorausgesetzt.)