Norbert Mecklenburg hat mit seiner Unterscheidung zwischen "poetischer" und "kultureller Alterität" den Blick dafür offengelegt, dass literarische Texte aufgrund ihrer spezfischen ästhetischen Form Rezipient:innen in besonderer Weise dazu anregen können, die Welt mit anderen bzw. fremden Augen zu sehen. Dies liegt – so Mecklenburg – vor allem daran, dass ästhetische Werke mit Verfremdungseffekten arbeiten, die ein eindeutiges Verstehen erschweren und so die Leser:innen darin üben, Fremdheit wahrnehmen zu können. Im Seminar werden wir diesen Grundgedanken zunächst nachvollziehen und die dafür notwendigen Begrifflichkeiten erarbeiten. Im Anschluss daran werden wir anhand eines close readings von "Die Stimmen von Marrakesch" (Elias Canetti) versuchen, uns der Fremdheit des Textes anzunähern.

Die theoretischen Texte werden auf Moodle bereitgestellt. Darüber hinaus ist folgende Literatur anzuschaffen:

  • Elias Canetti: Die Stimmen von Marrakesch. Aufzeichnungen nach einer Reise. München: Carl Hanser Verlag 2016.

Das Seminar wird digital stattfinden.