Dass die geschichtswissenschaftliche Theorie- und Methodendiskussion in den letzten Jahren von den verschiedenen kulturwissenschaftlichen „Turns“ geprägt ist, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Seit den 1970er Jahren haben sich im Zuge des „linguistic turn“ eine Vielzahl von kulturwissenschaftlichen Wenden herausgebildet, die neue Perspektiven für die Geschichtswissenschaften und ihre Nachbardisziplinen eröffnet haben.

In dem Seminar wollen wir uns gezielt mit den einzelnen Turns auseinandersetzen. Was ist eigentlich mit „spatial turn“, „postcolonial turn“ oder „material turn“ gemeint? Welche Bedeutung haben diese turns für das geschichtswissenschaftliche Arbeiten und wie können sie in Haus- und Abschlussarbeiten fruchtbar gemacht werden? 

Im Seminar wollen wir uns diesen Fragen anhand von Grundlagentexten und historischen Forschungsarbeiten widmen, die verschiedenen kulturwissenschaftlichen „Wenden“ erschließen und diskutieren. Das Seminar ist als Theorie-Seminar konzipiert. Die Bereitschaft zur gründlichen Lektüre auch längerer deutsch- und englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt.  

Empfohlene und einführende Literatur: 

Doris Bachmann-Medick, Cultural Turns. Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften. 5. Auflage, Reinbek bei Hamburg 2014.

Friedrich Jäger (Hg.), Handbuch der Kulturwissenschaften. 3 Bd., Stuttgart 2004.