Seit der PISA-Studie 2000
steht Deutschland unter dem "PISA-Schock": in Bezug auf Lesekompetenz
und mathematische Kompetenzen sind finnische Schüler:innen ihren deutschen
Altersgenoss:innen deutlich überlegen. Besonders besorgniserregend war das im
Bereich von Schüler:innen, die im Lesen und in Mathematik die Kompetenzstufe I
nicht erreichen konnten (Freymann 2003, 279) und in Bezug auf die Chancen von Schüler:innen
mit Migrationshintergrund. Finnland hingegen „…hat gute Konzepte für die
Integration seiner Migranten entwickelt.“ (Ratzki 2010, 29).
Es stellt sich nach wie vor die Frage, wie es dem Schulsystem in Finnland so
viel besser gelingt, diese Schüler:innen so zu fördern, dass sowohl der
Durchschnitt besser ist als in Deutschland als auch die so genannte
„Risikogruppe“ (ebd.)
Wir wollen aus diesem Grund eine Exkursion nach Finnland mit einem
Begleitseminar anbieten und uns dabei den Fragen widmen:
Welche Unterschiede gibt es im Schulsystem? Welche in der Lehrer:innenbildung?
Wie stellen die finnischen Schulen mehr Bildungsgerechtigkeit her?
Welche Konzepte aus Finnland könnten auch in Deutschland erfolgreich sein?
Inwieweit sind die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und
Finnland ähnlich genug, um die erfolgreichen Schulkonzepte übertragen zu können
(Mihajlovic 2021)?
Im Seminar wollen wir diese Fragen sowohl theoretisch bearbeiten als auch im
Rahmen einer Exkursion nach Helsinki vor Ort in der universitären
Lehrer:innenbildung und in Schulen erkunden.