Das im Sommer 2022 in Kassel geplante Weltkunstereignis documenta dient als Gelegenheit, sich grundsätzlich mit der Rolle von Kunstereignissen im örtlichen wie auch im globalen Maßstab zu befassen. Die vom verantwortlichen Leitungskollektivs der Ausstellung vorgesehenen Kooperationen mit selbstorganisierten Kunstprojekten beabsichtigen, demokratische Prozesse zu fördern, sie an der Nachhaltigkeit, dem inklusiven und gerechten Zugang zu orientieren und Bildungsprozesse in den Projekten wie auch in den jeweiligen gesellschaftlichen Umfeldern anzustoßen.

Das aktuelle Beispiel wird mit Hilfe von kunstsoziologischen Ansätze in globalen und lokalen Bezügen analysiert, um den künstlerischen sozialen Impulsen nachzugehen, die sich in den kooperativen Formen realisieren. Die Praktiken werden in den Strukturen über die Grenzen des Kunstereignisses hinaus zu reflektieren. Einbezogen werden Rückblicke auf vergangene Ausstellungen sowie vergleichbare Kunstereignisse wie Aufführungen, Messen, Festivals oder Wettbewerbe auch anderer Künste, um Wirkungen und Besonderheiten festzustellen.

Das Seminar erfordert eine aktive, regelmäßige Vorbereitung und Teilnahme an den Sitzungen, mit der Bereitschaft auch teils englische Seminartexte zu lesen, die Anfang des Semesters als Reader zur Verfügung stehen. Für eine Seminarsitzung ist die Vorbereitung zu übernehmen, indem die Diskussion durch Thesen und Fragen vorstrukturiert und aktiv gestaltet wird.

Kimpel, Harald (2002) documenta. die Überschau ; fünf Jahrzehnte Weltkunstausstellung in Stichwörtern. DuMont: Köln.

Kimpel, Harald (1997) documenta. Mythos und Wirklichkeit. DuMont: Köln.

Glasmeier, Michael/Stengel, Karin (Hrsg.) (2005) archive in motion. documenta-Handbuch. Steidl: Göttingen.