Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten – unsere Sinneswahrnehmungen sind kulturell geprägt und haben eine Geschichte. Die Bedeutung einzelner Sinne und deren Zusammenspiel in der Wahrnehmung wandelten sich im Verlauf der Zeit, gleichzeitig wirkten Wahrnehmungen auf die sozio-kulturellen Entwicklungen. Beispiele hierfür bieten etwa die Entstehung gesellschaftlicher Milieus, der historischen Konventionen von Geschlecht, oder die Entwicklungen von Imperialismus, Nationalismus und Kolonialismus.

Mit dem ersten Teil des Seminares werden die Grundlagen einer Geschichte der fünf Sinne gemeinsam erarbeitet. Darüber hinaus bietet die Veranstaltung Gelegenheit zur epochenübergreifenden Arbeit mit historischen Quellen: Im zweiten Teil werden Sinneswahrnehmungen und Wahrnehmungsmuster im Wandel von der Antike über das Mittelalter und die frühe Neuzeit bis zur Moderne untersucht.