Die Entstehung der Gedenkstätte Breitenau Anfang der 1980er Jahre fiel in die Phase eines tiefgreifenden erinnerungskulturellen Wandels, die von einer gesteigerten und breiten Aufmerksamkeit für die nationalsozialistische Vergangenheit insbesondere vor der „Haustür“ gekennzeichnet war. In dieser Zeit wurde die Spurensuche und -sicherung zu einem Kernelement der sich entwickelnden Gedenkstättenpädagogik. Während die Zeitzeug/-innen dabei eine zentrale Rolle einnahmen, ist seit ihrem Ableben zu beobachten, wie die historischen Orte zunehmend an Bedeutung gewinnen. Ziel des praxisorientierten Seminars ist es, sich mit vergangenen und aktuellen Diskursen um die Erinnerungsarbeit am historischen Ort vertraut zu machen und am Beispiel Breitenau Perspektiven der Gedenkstättenarbeit in Form von Nutzungskonzepten für bauliche Relikte zu entwickeln.