In dem Kolloquium erarbeiten wir uns ausgewählte Perspektiven zur kritischen Beobachtung, Analyse und Evaluation von Geschlechter- und Sexualitätsnormen im Politik- und Wirtschaftsunterricht sowie der Bedeutung/Stellung von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt für den Bereich der politischen Bildung/sforschung: Welche neuen und wichtigen Perspektiven auf (politische) Bildung eröffnen uns queer- und gendertheoretische Arbeiten? Welche wissenschaftlichen Methoden und Konzepte helfen uns dabei, Homo-, Queer-, Trans* und Inter*feindlichkeit ebenso wie Geschlechterstereotype (z.B. in Schulbüchern) zu erkennen? Was bedeutet es politische Bildung „zu queeren“ oder „zu gendern“? Was hat sexuelle und geschlechtliche Vielfalt mit Demokratie oder Wirtschaft zu tun? Was wird von Seiten genderreflexiver und queerer Bildungspraktiker*innen ebenso wie von Forscher*innen in Bezug auf politische Bildungs/arbeit aktuell diskutiert und kritisiert? Welche aktuellen Forschungen, Studien ebenso wie Unterrichtsmaterialien gibt es dazu?

 

Das Seminar richtet sich zum einen an Studierende, die beabsichtigen in der Politischen Bildung eine wissenschaftliche Hausarbeit zum Staatsexamen oder eine Masterarbeit zu schreiben und sich besonders für diesen Themen-/Forschungsbereich interessieren. Im Rahmen des Seminars besteht die Möglichkeit, dass Studierende Konzeption und Teile Ihrer laufenden (oder geplanten) Qualifikationsarbeit präsentieren oder entlang des Seminarthemas genauer reflektieren. Darüber hinaus eröffnet das Kolloquium für Interessierte die Möglichkeit, verschiedene Zugänge, Forschungsperspektiven und Methoden kennenzulernen, mit denen die eigene Unterrichts- und Bildungspraxis ebenso wie Schulbücher oder Unterrichtsmaterialien aus einer queer- und gendertheoretischen Perspektive kritisch evaluiert und analysiert werden können.

 

Im Seminar wird eine (kleine) Auswahl von Forschungsperspektiven und -methoden vorgestellt bzw. gemeinsam erarbeitet. Das Seminar erhebt jedoch nicht den Anspruch, einen grundständigen Kurs der empirischen Sozial- bzw. Bildungsforschung oder ein Einführungsseminar in die Gender oder Queer Studies zu ersetzen.