Im Rahmen des Studiums erscheint das Sprechen über und Erlernen von politik- und sozialwissenschaftlichen Methoden häufig als sehr „abstrakt“ und wenig gegenstandsbezogen. In diesem Projektseminar wollen wir uns anhand aktueller Beispiele und Themen aus dem Studierenden-Alltag an der Universität Kassel erarbeiten, wie wir unterschiedliche wissenschaftliche Methoden der sogenannten „qualitativen Sozialforschung“ einsetzen können, um Praktiken, Erfahrungen oder Strukturen der Diskriminierung (z.B. aufgrund von Geschlecht/sidentität, Sexualität, Bildungsabschluss, Herkunft/szuschreibungen bzw. Rassismus) zu er- und beforschen:
- Was ist überhaupt „Diskriminierung“? Mittels welcher Methoden können wir Diskriminierungserfahrungen und -betroffenheiten erfassen und untersuchen?
- Was bedeutet es beispielsweise, Sexismus, Queer-Feindlichkeit, Klassismus oder Rassismus zum Gegenstand politikwissenschaftlicher Forschung zu machen? Werden bestimmte Gruppen von Studierenden, Dozent*innen oder andere Mitarbeiter*innen an der Universität Kassel diskriminiert, benachteiligt oder „anders“ behandelt?
- Wo findet Diskriminierung statt, wer erlebt wie Diskriminierung? Welche Räume, Aktivitäten oder Institutionen rücken aus einer sozial- und politikwissenschaftlichen Perspektive in das Blickfeld (z.B. Verhalten von Dozent*innen, AStA, Seminarräume, Sitzungen, studentische Polit-/Gruppen)?
- Wie führe ich ein Interview oder eine teilnehmende Beobachtung mit Schwerpunkt Diskriminierung/serfahrungen durch? Was muss ich dabei alles bedenken? Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang meine eigene Positionalität, Situierung oder Erfahrung?
- Und was mache ich dann mit all diesen Informationen? Wie kann ich daraus wissenschaftlich-fundierte Erkenntnisse über aktuelle Formen der Diskriminierung und Ungleichheit an der Universität Kassel gewinnen? Und: Was könnte aus diesen Ergebnissen folgen, lassen sich daraus Ansätze für Veränderung ableiten?
Studienleistung: Regelmäßige, aktive Teilnahme, Textlektüre/-Präsentation und Vorbereitung/ Mitgestaltung/ Partizipation an einer (kleinen) „Feldforschung“ (z.B. Interview, teilnehmende Beobachtung)
Prüfungsleistung: Studienleistung plus 12-16 seitige Hausarbeit (= Projektbericht/ Dokumentation)