Im Rahmen des Studiums erscheint das Sprechen über und Erlernen von politik- und sozialwissenschaftlichen Methoden häufig als sehr „abstrakt“ und wenig gegenstandsbezogen. In diesem Projektseminar wollen wir uns anhand aktueller Beispiele und Themen aus dem Studierenden-Alltag an der Universität Kassel erarbeiten, wie wir unterschiedliche wissenschaftliche Methoden der sogenannten „qualitativen Sozialforschung“ einsetzen können, um Praktiken, Erfahrungen oder Strukturen der Diskriminierung (z.B. aufgrund von Geschlecht/sidentität, Sexualität, Bildungsabschluss, Herkunft/szuschreibungen bzw. Rassismus) zu er- und beforschen:

  • Was ist überhaupt „Diskriminierung“? Mittels welcher Methoden können wir Diskriminierungserfahrungen und -betroffenheiten erfassen und untersuchen?
  • Was bedeutet es beispielsweise, Sexismus, Queer-Feindlichkeit, Klassismus oder Rassismus zum Gegenstand politikwissenschaftlicher Forschung zu machen? Werden bestimmte Gruppen von Studierenden, Dozent*innen oder andere Mitarbeiter*innen an der Universität Kassel diskriminiert, benachteiligt oder „anders“ behandelt?
  • Wo findet Diskriminierung statt, wer erlebt wie Diskriminierung? Welche Räume, Aktivitäten oder Institutionen rücken aus einer sozial- und politikwissenschaftlichen Perspektive in das Blickfeld (z.B. Verhalten von Dozent*innen, AStA, Seminarräume, Sitzungen, studentische Polit-/Gruppen)?
  • Wie führe ich ein Interview oder eine teilnehmende Beobachtung mit Schwerpunkt Diskriminierung/serfahrungen durch? Was muss ich dabei alles bedenken? Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang meine eigene Positionalität, Situierung oder Erfahrung?
  • Und was mache ich dann mit all diesen Informationen? Wie kann ich daraus wissenschaftlich-fundierte Erkenntnisse über aktuelle Formen der Diskriminierung und Ungleichheit an der Universität Kassel gewinnen? Und: Was könnte aus diesen Ergebnissen folgen, lassen sich daraus Ansätze für Veränderung ableiten?
Organisatorisches: Der genaue Seminar- und Arbeitsplan wird in der ersten Sitzung am 26.Oktober 2021 besprochen, daher ist eine Teilnahme an der ersten Sitzung unbedingt erforderlich! Bei dieser Lehrveranstaltung handelt es sich um ein projektorientiertes Seminar, d.h. eine kontinuierliche und aktive Teilnahme am Seminar ist erwünscht!

Leistungsnachweis:

Studienleistung: Regelmäßige, aktive Teilnahme, Textlektüre/-Präsentation und Vorbereitung/ Mitgestaltung/ Partizipation an einer (kleinen) „Feldforschung“ (z.B. Interview, teilnehmende Beobachtung)

Prüfungsleistung: Studienleistung plus 12-16 seitige Hausarbeit (= Projektbericht/ Dokumentation)