Modul D-2.2-31 Immobilienmärkte und Immobilienwirtschaft

MA (4SWS), Immer freitags von 10-14 Uhr (digital, synchron)

Die neue Wohnungsfrage – Immobilienboom, soziale und räumliche Umverteilung und Reaktionen der Akteur:innen

Immobilienmärkte stehen aktuell im Fokus der Stadtpolitik: Wie können Wohnungsknappheit, Immobilienpreise, Gerechtigkeits- und Nachhaltigkeitsziele unter einen Hut gebracht werden? In den Planungs- und Raumwissenschaften ist dazu aktuell eine scharfe Debatte entbrannt, ob Modernisierung, Verdichtung und Aufwertung zur Entspannung der Wohnungsmärkte beitragen oder die sozialräumliche (und großräumige) Spaltung der Gesellschaft weiter vorantreiben (ausgelöst durch ein Paper von Rodríguez-Pose / Storper 2019).

Zugleich suchen kommunale und staatliche Politik nach Lösungen. Eine ganze Reihe neuer (und alter) Instrumente und Regulierungsansätze ist angetreten, um die Zielkonflikte zwischen Vergrößerung des Wohnungsangebots, Bezahlbarkeit des Wohnens, energetischer Sanierung, stärkerer sozialer und funktionaler Mischung, sparsamen Flächenverbrauch, großräumiger Gerechtigkeit etc. zu lösen. Der Instrumentenmix reicht von preisbeeinflussenden Maßnahmen wie Mietpreisdeckel und Mietpreisbremse über angebotsorientierte Fördermaßnahmen (sozialer und kommunaler Wohnungsbau, Baukindergeld), Stärkung der Subjektförderung und neue fiskalische Eingriffe (Grundsteuer C) bis zur stark regulativen Eingriffen wie Baugeboten und Enteignung. Ferner schlagen auch Globalisierung und Finanzialisierung auf den nationalen Immobilienmarkt durch. Renditeerwartungen der Investoren stehen Forderungen nach bezahlbarem Wohnen gegenüber. Dabei reicht das Interesse der Investoren weit über den Wohnimmobilienmarkt hinaus und zeigt sich auch bei Einzelhandels-, Gewerbe-, Logistik-, Büro- und Freizeitimmobilien. Das Modul versucht, einen Überblick über die verschiedenen Ansatzpunkte und ihre jeweiligen Folgewirkungen zu gewinnen und die jeweiligen Argumentationen kritisch zu diskutieren.

Das Modul richtet sich an Studierende des FB 06 sowie Studierende des Masters „Nachhaltiges Wirtschaften“ (FB 07) und Teilnehmende am Umweltzertifikat gradZ.

Dozent:in: V.-Prof Dr. Janet Merkel 

Prüfungsleistung:

-        Bericht (min. 25.000, max. 40.000 Zeichen) als argumentativer Essay

-        Sowie kurze Inputs werden in den einzelnen Seminarsitzungen erwartet