Unsere Leben ordnen wir zeitlich anhand verschiedener Kalender: Akademische Jahre, Bauernkalender, Feiertage, Jahreszeiten. Sie messen gleichzeitig das lineare Vergehen der Zeit als auch die Zyklen durch den Kalender. Sie nehmen innere und äußere narrative Rollen ein, werden ästhetisiert dargestellt oder gestalten ganze Landschaften. In diesem Seminar schauen wir uns das Verhältnis zwischen Umwelt und Kalender anhand von Beispielen aus der Literatur, Kunst und Anthropologie an.

Zentrale Frage des Seminars ist, wie Kalender die Wahrnehmung und Beziehung zur Umwelt mitgestalten und welchen kulturellen, klimatischen und politischen Bedingungen sie unterworfen sind. Dafür nehmen wir ästhetische und prägende Beispiele der Zeitvermessung und -ordnung unter die transdisziplinäre Lupe. Mittels historischer als auch zeitgenössischer Perspektiven vergleichen wir Kalender als kulturelle Objekte und diskutieren die Begriffe Synchronizität, Rhythmus und Umwelt.

Ziele des Seminars sind das Verständnis transdisziplinärer Methoden in den Kulturwissenschaften und der Nachvollzug der Beziehung Zeitordnung-Umwelt.