Soziale Bewegungen aus verschiedenen ideologischen Couleurs sind ein offensichtlicher Bestandteil des Politischen und beeinflussen nicht nur Entscheidungen auf den Ebenen der Parteipolitik und der Regierung, sondern auch und immer mehr die rechtliche Verarbeitung gesellschaftlich kollektiver Anliegen. Die Klimakrise, die Auswirkungen der Pandemie auf soziale Ungleichheiten, die Rechte von Frauen und Queerpersonen und nicht zuletzt der Aufstieg rechtsradikaler Gruppierungen und die Auseinandersetzungen mit Kriegen und Konflikten sind beispielhafte sozialen Problemlagen, die kollektive Antworten anregen und auf die soziale Bewegungen mit Mobilisierung antworten. Das gegenseitige Wechselspiel der institutionellen und nicht-institutionellen Politik entfaltet sich ebenso lokal, regional oder transnational, da soziale Bewegungen ihre Forderungen in die staatliche Politik und in die juristische Arena in verschiedenen Kontexten einschreiben.

Das Seminar mit Praxisbezug setzt sich mit den Mobilisierungserfahrungen und politischen Strategien sozialer Bewegungen in verschiedenen gesellschaftlichen Arenen aus, insbesondere mit dem kollektiv motivierten Einsatz von Rechtsmitteln auf dem juristischen Terrain. Dafür werden im Seminar zum einen Theorien der Bewegungsforschung und der gesellschaftlichen Felder erarbeitet. Außerdem sind Interviews und Gespräche mit Aktivist*innen der Stadt Kassel vorgesehen.