Das Überblicksseminar soll die vielseitigen Bezüge zwischen Musik und Politik behandeln. Dabei sollen zum einen die politischen Aspekte von Musikproduktion, Reproduktion, Rezeption, Vermittlung und Wissenschaft sowie die Manifestierung von Herrschaftsstrukturen in Musik thematisiert werden und zum anderen der Einfluss von Musik auf Politik sowie das politische und subversive Potenzial von Musik diskutiert werden.
Der erste Teil des Seminars fokussiert sich auf die Erarbeitung und Diskussion verschiedener musiksoziologischer sowie musikästhetischer Grundpositionen. Es sollen ästhetische Standpunkte zu engagierter Musik und l’art pour l’art sowie die beiden Extrempositionen vermittelnde Ansätze diskutiert werden. Weiterhin soll der sich wandelnde polit-ökonomische Kontext in dem Musikproduktion, Reproduktion und Rezeption seit dem 18. Jahrhundert stattfinden nachvollzogen werden. Sowohl politischer Gehalt von Musik wie auch die Funktion von Musik in spezifischen gesellschaftlichen Kontexten sollen analysiert werden.
Im zweiten Teil des Kurses werden die im ersten Teil diskutierten Theorien auf spezifische Themenfelder angewendet.
1. (Un)politische Popmusik – Populärkultur und Gesellschaft
2. Die Rolle der Musik in der Arbeiter*innenbewegung
3. Die Stellung und Funktion von Musik im Nationalsozialismus
4. Musik im Patriarchat
5. Musik und Kolonialismus
6. Protestlieder und die Musik der Neuen Sozialen Bewegungen