Das Forschungsseminar fokussiert das Verhältnis zwischen der interaktiven Organisation des Unterrichts und seiner Ausrichtung auf fachliches Lernen. Das Forschungsinteresse gilt den Situationen im Unterrichtsverlauf, in denen sich die Unterrichtsteilnehmenden in eine klassenöffentliche Thematisierung und Erschließung eines (neuen) fachlichen Gegenstands involvieren. Das Ziel ist es, empirisch nachzuvollziehen, unter welchen interaktiven Bedingungen sich solche Thematisierungen als situative ‚Lerngelegenheiten‘ für Schüler und Schülerinnen erweisen können. Konkret soll danach gefragt werden, welche Rolle diskursiven Praktiken (wie Argumentieren oder Erklären) bei der interaktiven Erschließung des jeweils fachspezifischen Gegenstands zukommt. Im Seminar werden methodologische und methodische Grundlagen der qualitativen Videoanalyse vermittelt und es wird mit Videoaufzeichnungen von realen Unterrichtssituationen gearbeitet. Zudem werden empirische Ergebnisse der Unterrichts- und Bildungsforschung zu Fragen pädagogischen Handelns, Heterogenität und Umgangs mit Konfliktsituationen in der Unterrichtskommunikation reflektiert.