Im öffentlichen Diskurs ebenso wie in wissenschaftlichen Debatten wird in steter Regelmäßigkeit problematisiert, dass es „den jungen Generationen“ an Leistungsbereitschaft mangele. In diversen Artikeln, Features und Postings wird ihnen zugeschrieben, eine starke Freizeitorientierung an den Tag zu legen und sich nicht in die bestehenden Arbeitszeitnormen einreihen zu wollen. Aufgerufen sind damit Fragen nach individuellen Einstellungen und Aspirationen, die Menschen bezogen auf ihre Berufstätigkeit und den Erwerbsverlauf zeigen. Darüber hinaus aber lässt sich in einer gesellschaftlichen Perspektiven fragen, inwiefern es hier keineswegs nur um die Sichtweisen auf konkrete Modelle von Erwerbsarbeit geht, sondern um grundlegende Positionierungen der Menschen zu ihren Lebensbedingungen und gesellschaftlichem Wandel. Im Seminar wollen wir gemeinsam erarbeiten, welche Befunde die Soziologie zu Einstellungen und Einstellungswandel bereithält. Dies erfolgt in Textdiskussionen sowie Referaten, in denen Sie Ergebnisse vertiefender Recherchen zum Thema vorstellen. Diese bilden die Studienleistung. Die Prüfungsleistung sieht eine schriftliche Hausarbeit vor. Kenntnisse über die in der Gesellschaft verbreiteten Einstellungen und Aspirationen sind von besonderem Stellenwert. Die Forschung attestiert ihnen Einfluss auf Handlungsweisen, so dass sie letztlich soziale Dynamik ursächlich zu erklären versprechen.