Tod und Kinder: Wenn der Tod zu früh im Leben kommt

Im Rahmen des Seminars werden die Grundfertigkeiten wissenschaftlichen Arbeitens - insbesondere die Methoden der Textarbeit, der Daten- und Literaturrecherche sowie des wissenschaftlichen Diskutierens und Argumentierens - anhand des Schwerpunktthemas „Tod und Kinder“ eingeführt. Das Seminar dient als Vertiefungsseminar für das wissenschaftliche Arbeiten. Durch die Anfertigung eines kurzen Exposés und einer 10-seitigen Hausarbeit als Prüfungsleistung festigen die Studierenden ihre Kompetenzen hinsichtlich des wissenschaftlichen Arbeitens.

Das Seminar bietet einen Einblick in die (ambulante) Kinder- und Jugendhospizarbeit, die sich für Familien einsetzt, in denen ein Kind lebensverkürzend erkrankt ist. Die Begleitung der Angehörigen beginnt mit der Diagnosestellung und umfasst den Sterbeprozess des Kindes sowie darüber hinaus die Trauerbewältigung. Für eine Familie entstehen immense Herausforderungen, wenn ein Kind die Diagnose „lebensverkürzend erkrankt“ erhält. Für alle Beteiligten im Familiensystem verändert sich das Leben von einem Moment auf den anderen. Alles muss neu gedacht werden und die Verhältnisse werden neu organisiert. Es stellen sich praktische und vor allem auch sehr existenzielle Fragen, die professioneller Beratung und Unterstützung auf unterschiedlichen Ebenen bedürfen. Diese besonderen Lebenssituationen, die nicht nur das Verhältnis von Krankheit und Gesundheit thematisieren und neu priorisieren, sondern auch die Endlichkeit der menschlichen Existenz berühren, bedürfen einer speziellen professionellen und reflektierten Begleitung, die durch Achtsamkeit und Respekt geprägt ist.

Wenn Kinder lebensverkürzend erkranken, zum Teil noch viele Jahre leben und dann sterben, erzeugt es oft im Freundes- und Familienkreiskreis oder im Arbeitskontext eine große Hilflosigkeit, einen Widerstand und Abwehr. Tod und Trauer sind in unserer Gesellschaft noch immer stark tabuisiert. Es fehlen Rituale und angstfreie Räume. Die in der Hospizarbeit Tätigen sprechen dennoch oft davon, dass die Arbeit und die gemeinsame Zeit mit diesen Kindern und den Angehörigen eine besondere Intensität und menschliche Tiefgründigkeit erkennen und erleben lässt, die sehr berührend sein kann und darf.

Schwerpunkt des Seminars sind die Kinder- und Jugendhospizarbeit als Handlungsfeld von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen sowie die professionelle Trauerbegleitung und -beratung.

ACHTUNG: DIESE LEHRVERANSTALTUNG IST NUR FÜR STUDIERENDE AUS HÖHEREN SEMESTERN GEÖFFNET. DIE REGULÄRE BELEGUNG DER SEMINARE IM MODUL 1.2 IST IM SOMMERSEMESTER VORGESEHEN - NACH VORHERIGER BELEGUNG DER WISSENSCHAFTSWERKSTATT IM WINTERSEMESTER!