Die Gewerkschaften sind einer der größten Träger der politischen Erwachsenenbildung in Deutschland. Aus der „Arbeiterbildung“ kommend, richten sie sich traditionell an eine überwiegend nichtakademische Zielgruppe und haben die Auseinandersetzung mit der „Arbeitswelt“ – als den für sie zentralen gemeinsamen Erfahrungs- und Vergesellschaftungsraum – im Fokus ihrer pädagogischen Praxis. Das Ziel ihrer Bildungspraxis ist dabei, neben dem Anspruch die betrieblichen und gesellschaftlichen Verhältnisse aus der Perspektive der Lohnabhängigen zu analysieren, vor allem die Teilnehmenden zum aktiven Handeln und Eingreifen in diese Verhältnisse zu befähigen.

In unserem Seminar wollen wir uns zum einen mit den theoretischen Grundlagen und den Bildungsbegriffen der aktuellen gewerkschaftlichen Bildungsarbeit auseinandersetzen. Diese entstanden im Rahmen der Bildungsexpansion der 1970er Jahre und sind eng mit den Namen Oskar Negt und Klaus Holzkamp verknüpft.

Zum anderen soll ein Fokus auf das Arbeiten mit aktuellen Seminarkonzepten gelegt werden. Diese wollen wir uns gemeinsam anschauen, reflektieren und kritisch Diskutieren.

Daneben setzen wir uns mit der Rolle als Lehrende*r und den Teilnehmenden in den gewerkschaftlichen Seminaren auseinander.

Die Textgrundlage wird neben theoretisch/wissenschaftlichen Texten vor allem aus Materialen und Konzepten der IG Metall – der größten Einzelgewerkschaft im DGB – bestehen.