Bereits im vergangenen Semester wurde die Rolle Clement Greenbregs im amerikanischen Kunstbetrieb der 1940er bis 1960er Jahre beleuchtet. Widmete sich dieses Seminar neben seinen Ausstellungsrezensionen, die er u.a. für die Zeitschrift The Nation während der 1940er Jahre geschrieben hat, auch Essays von Greenberg, die einen eher kunsttheoretischen Charakter aufweisen, soll in diesem Seminar Greenbergs Methode und Theorie seiner Kunstkritik Gegenstand der Untersuchung sein. 

Dementsprechend sollen Greenbergs Kritiken mit Hilfe textanalytischer Verfahren unter der Fragestellung betrachtet werden, ob sich aus diesen eine bestimmte Methode der Kunstkritik Greenbergs ableiten lässt – wobei auch zu klären gilt, auf welchen »Vorbildern« seine Methode aufbaut und auf welchen (kunst)theoretischen Grundannahmen diese beruht. In einem zweiten Schritt sollen die Ergebnisse der Untersuchung mit Überlegungen Greenbergs zu den Aufgaben, Möglichkeiten und Grenzen der Kunstkritik verglichen und zusammengeführt werden, die er in insgesamt neun Seminaren am Bennington College (USA) zu Beginn der 1970er Jahre formuliert hat. 

Eine regelmäßige Anwesenheit ist wegen des konsekutiven Aufbaus des Seminars notwendig für den Leistungsnachweis.

Literatur: Greenberg, Clement: Die Essenz der Moderne. Ausgewählte Essays und Kritiken. Hrsg. Karlheinz Lüdeking, Dresden 1997; Greenberg, Clement: Homemade Esthetics: Observations on Art and Taste. Hrsg. Charles Harrison, Oxford 1999; Greenberg, Clement: The Collected Essays and Criticims. Hrsg. John O’Brian, 4 Bde., Chicago 1986–1993; Jones, Caroline: Eyesight Alone. Clement Greenberg’s Modernism and the Bureaucratization of the senses. Chicago 2006; Rubenfeld, Florence: Clement Greenberg. A Life. Minneapolis 2004. 

 Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.