Das Internet und insbesondere soziale Medien wurden lange Zeit als Treiber für Partizipation und Chancengleichheit, Beteiligung und Mitbestimmung angesehen. Demokratisierung durch und Demokratie im Internet galten als neue Hoffnungsträger auch für gesellschaftlichen Wandel. Der Arabische Frühling 2010, E-Government, E- Partizipation, Online-Abstimmungen oder die Herstellung von Öffentlichkeit z.B. durch WikiLeaks oder Posts auf Twitter und anderen sozialen Medien sind eine Seite, welche Möglichkeiten der gesellschaftlichen und politischen Partizipation möglich sind. Andererseits sprechen Holzmann u.a. von einer „Ende der Vielfalt” und Pariser von der „Filter Bubble”, die uns in der Meinungsbildung, in der Transparenz und Beteiligung eher einschränken.
Das Seminar wird beide Seiten - die Chancen und Risiken - des Internets für gesellschaftliche Partizipation beleuchten und dabei den Fokus auf die Auswirkungen auf die Heranwachsenden legen. Welche Möglichkeiten und Grenzen in Zeiten sozialer Interaktivität zu entwickeln bestehen für die Heranwachsenden und sog. „digital natives" überhaupt, wenn diese Räume gleichzeitig durch Bots und Filter gesteuert und eingeschränkt werden? Wie können Kinder und Jugendliche ihr Recht an Beteiligung, Mitsprache und Öffentlichkeit in digitalen Medien wahrnehmen? Welche Optionen in Zeiten der Digitalisierung bestehen für sie neben den analogen Formen wie Klassenrat, schulischen Beteiligungsprojekten zur Schulhofgestaltung und Kinderparlamenten?

Zuordnung des Seminars: Demokratie, Digitalisierung, Erziehung/Bildung