Der Siegeszug des Internets und der Aufstieg der sozialen Medien haben in den letzten zwei Jahrzehnten zur gesellschaftlichen Ausbreitung einer weitreichenden „Werbekultur“ beigetragen. Prinzipien des Marketings und der strategischen Kommunikation sind infolge nicht mehr nur auf Wirtschaftsunternehmen beschränkt, sondern haben für Organisationen jeglicher Art an Bedeutung gewonnen. Gleichzeitig haben sich Online-Kommunikation und Selbstdarstellung auch für Individuen zu einem zunehmend universellen Imperativ und einer lukrativen Einnahmequelle gewandelt (Stichwort: Influencer*innen). Was sind die Ursachen und Konsequenzen dieser Entwicklung? Wie gehen Organisationen und Individuen mit den Möglichkeiten und Herausforderungen einer zunehmend allgegenwärtigen Selbstvermarktungskultur um? Und welche gesellschaftlichen Folgen gehen mit dem Wandel von Kommunikationsnormen und -praktiken einher? Diese und weitere Fragen will die vorliegende Lehrveranstaltung aufgreifen und anhand von bestehender Forschungsliteratur und empirischen Fallbeispielen behandeln. Konzipiert als klassisches Lektüreseminar wird die Auseinandersetzung mit soziologischen Fachtexten den Kern der Veranstaltung ausmachen, wobei Texte aus verschiedenen Teilbereichen der Soziologie zum Zug kommen sollen (u.a. aus der Kultursoziologie, Mediensoziologie und Organisationssoziologie). Zusätzlich werden wir im Zuge der Veranstaltung Beispiele aus der zeitgenössischen Populärkultur (z.B. Filme, Serien, Bücher) aufgreifen und mithilfe der erlernten soziologischen Konzepte und Perspektiven analysieren und diskutieren. Das Zielpublikum des Seminars sind fortgeschrittene BA-Studierende ab dem 3. Fachsemester. Die Unterrichtssprache ist Deutsch, aber TeilnehmerInnen sollten gute Englisch-Kenntnisse mitbringen, da ein Großteil der Pflichtliteratur in Englisch ist.