Im Mittelpunkt des Seminars steht die Bedeutung von Religion im 19. und 20. Jahrhundert in Deutschland und im Kontext globaler Entwicklungen im Mittelpunkt. Dabei wird es um das sich wandelnde Verhältnis von Kirche und Staat ebenso gehen wie um Konflikte zwischen den Konfessionen und Religionen. Welche Rolle insbesondere Frauen in religiösen Vereinen spielten oder welche Bedeutung Religion und Mission im Zeitalter des Kolonialismus hatten, sind beispielsweise Fragen, die wir im Seminar diskutieren wollen. 

Lange Zeit ist die Forschung davon ausgegangen, dass die Bedeutung von religiösen Bindungen im 19. Jahrhundert eher abnahm und Religion zu einer Angelegenheit des Privaten wurde. Wir werden uns im Seminar mit dieser Säkularisierungsthese und deren zunehmender Infragestellung auseinandersetzen. Dabei werden auch post-säkulare Ansätze, Religion zu verstehen, zur Sprache kommen. 

Das Einführungsseminar richtet sich an Studienanfängerinnen und -anfänger. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Seminarthema wird eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten geboten und Techniken und Methoden geschichtswissenschaftlichen Forschens und Schreibens eingeübt. Das Seminar wird um ein Tutorium ergänzt, dessen Besuch dringend empfohlen wird.