Roma caput mundi, „Rom, das Haupt der Welt“ – nicht nur in der Antike glänzte Rom als Hauptstadt des gleichnamigen Imperiums, sondern auch im Mittelalter blieb die Ewige Stadt ein religiöser, politischer und kultureller Symbol- und Zentralort ersten Ranges und europäischer Dimension, als Pilgerziel, namensgebende Mitte des mittelalterlichen Reiches, als Sitz des Papsttums. Das antike, christliche und mythische Rom war im Mittelalter aufs Engste ineinander verschränkt, und dass „alle Wege nach Rom führen“, war im Mittelalter ohnehin sprichwörtlich. Das Seminar geht zunächst diesen verschiedenen Facetten der Stadt-, Transformations- und Faszinationsgeschichte Roms zwischen Antike und Mittelalter nach. In einem zweiten Schritt werden dann die Ausgangsbedingungen, Verläufe und Motivationen mittelalterlicher Romreisen ausgeleuchtet und anhand einzelner signifikanter Reiseberichte und -überlieferungen aus dem Hoch- und Spätmittelalter vertieft. Den Abschluss des Seminars bildet die gemeinsame Besichtigung von Abschriften zur Pilgerreise des Landgrafen Wilhelm I. von Hessen nach Rom (1491/1492) in der Murhardschen Bibliothek sowie eines im Zuge dieser Reise aus der Hand Papst Innozenz VIII. erworbenen Papstschwerts im Hessischen Landesmuseum Kassel.

Das Seminar versteht sich als Vorbereitung einer Exkursion nach Rom, die voraussichtlich vom 13. bis 20. Oktober 2024 stattfinden wird. Der Besuch der Lehrveranstaltung ist aber auch unabhängig von der Exkursion möglich.