Die Schlagworte ‚Wissen‘, ‚Bild‘ und ‚Text‘ sind in der aktuellen geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschung fest verankert. Die Fragen, wie sich Wissen in seiner gesellschaftlichen Bedingtheit wandelt, wie es über Grenzen hinweg transferiert und kommuniziert wird und wie einzelne Wissensformen kulturelle und soziale Werte, Normen und Bedeutungen vermitteln, bilden angesichts der laufenden Diskussionen über die Macht von Medien und Internet (Google, Twitter) wichtige Zugänge zur Wahrnehmung der Welt. Dabei variiert die Relation von Wissen, Bild und Text je nach Zielpublikum, Standpunkt und historischem Moment in Intensität und Komplexität. Das geplante Forschungsseminar versucht deshalb, sich mit Bildern und Texten als historischen Quellen auseinanderzusetzen und die Wissensproduktion beispielhaft für Mittelalter und Renaissance zu hinterfragen.

Das Seminar zur Praxis- und Forschungskompetenz findet in Verbindung mit einer Studienreise nach Florenz in Forschungsinstitutionen, Bibliotheken und Archiven statt (Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Biblioteca Laurenziana u.a.) und soll Studierende an das wissenschaftliche Arbeiten im internationalen Kontext heranführen. Ziel ist es, fortgeschrittene Studierende zu konzentrierten Forschungsleistungen zu ermuntern und ihnen dabei auch neue Anregungen für eine spätere Berufspraxis zu vermitteln. Studien zum Text-Bild-Verhältnis sollen auf verschiedenen Ebenen (in Handschriften, Archivmaterialien, Forschungsliteratur und Museum) veranschaulicht und unter Anleitung praktiziert werden. Das Seminar eröffnet somit die Möglichkeit, einerseits praxis- und forschungsorientiert in einem wissenschaftlichen Ambiente zu arbeiten und andererseits mit Studierenden, Forschenden und Lehrenden der gastgebenden Institutionen, vor allem der Universität Florenz, in Kontakt zu treten. Eine hervorragende Betreuung durch Spezialisten vor Ort ist gesichert.

Vorgesehene Themenschwerpunkte sind Studien zur Kartographie, Historiographie, Stadtgeschichte, Kunst- Natur-, Medizin- und Wissenschaftsgeschichte; weitere Schwerpunkte können nach Wahl und Vorschlag der teilnehmenden Studierenden gesetzt werden.

 

Die Voranmeldung wird wegen der komplexen Vorbereitung (u.a. Buchungen von Flug und Übernachtung) bis Mitte Februar abgeschlossen. Insgesamt können maximal 15 Studierende, darunter zwei bis drei Doktorand:innen, zugelassen werden. Die Übernachtungskosten in Florenz und die Reisekosten werden vom FB (QSL-Mittel) und vom Programm PROMOS (DAAD) bezuschusst. Die Exkursion findet vom 3.-9. Juni 2024 statt.