„Der Wettbewerbsdruck erfordert in Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft wie im Sozial- und Bildungsbereich eine ausgefeilte und adressatensichere Textkommunikation“ (Daniel Perrin). Schreiben aber ist vielen eine Qual. Und dennoch: Schreiben ist erlernbar und kann auch eine Lust sein. Zuvorderst ist Schreiben komplexes Handeln, es erfordert Welt-, Sprach-, Selbst-, Partner-, Kontext-, Methoden- und Diskurswissen.

Schreibkompetenz heißt Problemlösungsfähigkeit und Handlungswissen, die es ein Leben lang weiterzuentwickeln gilt. Schreibkompetenz erfordert neben grammatischem und lexikalischem Wissen, Textmuster- und Schriftkenntnissen das Erfassen und das Sich-Einstellen auf den Schreibanlass, Kenntnisse über lesergerechte Sprache und sachlogischen Aufbau, das Nachdenken über Sprache und die Fähigkeit zu Metakognition sowie die Bereitschaft zur Revision und zur Kooperation mit Anderen.

Auf den Schreibprozess selbst wirken Domäne, Aufgabenfunktion, Textsorte und Inhalte, die eigene Situation und Erfahrung, Medien, Schreib-/Produktionsvorgaben, die Adressaten und die Anzahl der Verfasser. Außerdem braucht man für professionelles Schreiben Wissen über Funktionen und Strategien des Schreibens.

Ansetzend an den je persönlichen biografischen Schreiberfahrungen und Ressourcen sollen mit Methoden des Kreativen Schreibens und schreibbasierten Reflexionsmethoden die Schreibkompetenz und -kreativität gefördert werden: assoziatives Loslassen und rationales Kontrollieren – zwei Grundbewegungen kreativen (Schreib-)Arbeitens. Individuelles Texten in Kombination mit kollegialem Feedback ermöglicht explizite Produktionserfahrungen. Textsorten, die in der internen Kommunikation, in der Öffentlichkeitsarbeit z. B. im Kulturbereich oder für Fachartikel gebraucht werden, auch das Texten fürs Netz, werden schreibend erkundet; Einblicke in Revisionsprozesse werden gewährt.