Das
populäre Interesse am Mittelalter ist derzeit größer als jemals zuvor. Davon
zeugen erfolgreiche Netflix-Serien (Vikings, Last Kingdom) und Filme (The Last
Duel) ebenso wie Computer- und Videospiele (Assassin’s Creed, Kingdom Come) und
vielbesuchte Mittelalterfeste und -märkte. Das Schlagwort „History goes Pop“
gilt offenbar für das Mittelalter und seinem finster-romantischen Schauwert in
ganz besonderer Weise. Das Seminar beleuchtet die Hintergründe und die
gesellschaftlichen und medialen Rahmenbedingungen dieses gegenwartskulturellen
Mittelalter-Booms und seiner medialen Produktionen. Fragen der historischen
Akkuratheit der Mittelalteradaptionen spielen hier nur ganz am Rande eine
Rolle, vielmehr geht es um die Konstruktion von Geschichtsbildern im Kontext
kreativer und kommerzieller Intentionen und Darstellungsstrategien. Nach einer
methodologischen Einführung (Public History, Mediävalismus, Geschichtskulturen)
wird das Seminar anhand ausgewählter Beispiele diesen populären
Mittelalterbildern im Bereich des Films, der Computerspiele und der Events
nachgehen.