Nachdem in den 1950er Jahren das Hohelied der Kunstautonomie angestimmt wurde, zeigten sich bereits zu Beginn der 1960er Jahre Tendenzen einer stärken Hinwendung zum gesellschaftlichen Alltag. „Kunst=Leben“ war die Großformel, mit der im Verlauf des genannten Zeitraums u.a. neue künstlerische Ausdrucksformen und -mittel (Fluxus/Happening, Video etc.) entwickelt und neue Zielsetzungen formuliert wurden, die eine kritische Sichtung der gesellschaftlichen Realität zum Inhalt hatten. Im Verlauf der zwei Dekaden sind weitere konzeptuelle Wandlungsprozesse zu beobachten, die in der Vorlesung rekonstruiert werden. Die Vorlesung setzt die Folge der Geschichtsschreibung zur Kunst des 20. Jahrhunderts fort, wobei die verschiedenen Ismen und Positionen in ihrer Vielfalt und Modellhaftigkeit vorgestellt werden