Das Verhältnis von Geist und Natur wird in der praktischen Philosophie besonders in Bezug auf das Problem der Freiheit relevant. Geht der Aufklärer David Hume beispielsweise davon aus, dass Freiheit eine Illusion ist, die verdeckt, dass die Vernunft doch nur die Sklavin der Leidenschaften bleibt, argumentiert Immanuel Kant, dass der Wille nur dann frei sei, wenn er sich nicht von Neigung, sondern vom moralischen Vernunftgesetz bestimmen lasse. Entlang dieser exemplarischen Gegenüberstellung werden wir uns im Seminar mit der Frage beschäftigen, wie Geist und Natur, die sich weder voneinander ablösen lassen noch identisch sind, aufeinander bezogen werden können und welche Konsequenzen das jeweils für die Beantwortung der Frage hat, ob wir frei sind.