Kunst statt Religion?

Kunst existiert in ihrer Geschichte jahrhundertelang überwiegend in einem religiösen Kontext – als Bilder und figürliche Darstellungen im Kirchenbau. Hier dient sie der Vermittlung christlicher Glaubensinhalte. Mit der Neuzeit findet die Loslösung aus dieser Funktion statt und Kunst erlangt eine autonome Position. Wie aber kommt es im ausgehenden 20. Jahrhundert dazu, dass Kunst zugesprochen wird, sie sei an die Stelle von Religion getreten?

Während christliche Religion in den westlichen Gesellschaften heute den tradierten, orientierungsbringenden und ordnungsstiftenden Stellenwert verloren hat, besteht ein Bedürfnis nach einer Auseinandersetzung mit Sinnfragen fort. So individualisiert sich das Religiöse – und religiöse Erfahrungen sind auch in alltagskulturellen Bereichen zu entdecken. Kunst wird im Kultort Museum als Phänomen einer gewandelten Medialität des Religiösen interpretiert. Bedient wird sich dabei solch vager Begriffe wie: das Erhabene, Transzendenz, Präsenz, Kontemplation, etc.

Im Seminar soll anhand von Lektüre und exemplarischen Kunstwerken über die Frage „Kunst statt Religion?“ gemeinsam nachgedacht und diskutiert werden.

Die Referatsvergabe erfolgt in der ersten Sitzung.

Das Seminar beginnt am 30. Oktober 2023 und findet 14-täglich statt.

Die Anzahl der Teilnehmer:innen ist auf 20 Personen begrenzt. Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist eine Anmeldung bis zum 20. Oktober 2023 per E-Mail an: linda.schiel@uni-kassel.de