Spaniens Aufstieg zur Weltmacht im 16. Jahrhundert folgte auf kultureller Ebene eine reiche und vielseitige Kunstproduktion. In dieser Zeit des kulturellen Austausches zogen Künstler aus den spanischen Niederlanden und Italien an den spanischen Hof und die Gouverneure der spanischen Kolonien schickten dem König in Spanien neben Gold und Silber auch Kunstwerke aus den verschiedenen Regionen der Welt.  

Das Ziel des Seminars ist es, Einblicke in die spanische Malerei des sogenannten „siglo de oro” („Goldenen Zeitalters”) zu geben. Unterschiedliche Gattungen wie das Staatsportrait, religiöse Historien und das Stillleben werden betrachtet, um die Funktionen der Malerei im Dienst der Herrschenden, der Kirche und der Gesellschaft zu analysieren. Durch den vergleichenden Blick auf Gemälde aus den spanischen Kolonien, bzw. den Vizekönigreichen Amerikas, werden Gemeinsamkeiten, Abhängigkeiten und Aushandlungen der facettenreichen Ikonografien offengelegt. Die Grundlagen der tiefgreifenden Werkanalyse sollen vermittelt und mit Methoden der Postcolonial Studies ergänzt werden.

Im März ist eine Exkursion nach Madrid geplant und ermöglicht es, die Kunst Spaniens im „Museo del Prado” sowie die Gemälde aus dem heutigem Bolivien, Ecuador, Mexiko und Peru im „Museo de América” im Original zu sehen.

Die Veranstaltung kann u.a. im Rahmen von Modul III a und III c besucht werden. Zur Veranstaltung wird ein Tutorium angeboten, das für Modul III d (Tutorium) anrechenbar ist.