Ausstellungen sind jene Kontexte, in denen sich Kunstwissenschaftler*innen nach ihrem Studium häufig beruflich wiederfinden, indem sie diese konzipieren und gestalten. Eine andere Perspektive auf das Phänomen der Ausstellung ist die der Wissenschaft, die jene Orte der Kunstpräsentation vor dem Hintergrund ihrer historischen Bedeutung analysiert und einzuordnen versucht. Was wir aus solchen Blicken in die Vergangenheit lernen können, zeigt sich vor allem in gesellschaftlichen Krisen, die sich in besonderem Maße auf repräsentative und diskursive Formate wie die Ausstellung von Kunst auswirken und den Einsatz von Gestaltungsmitteln neu aushandeln. Die 1970er Jahre bieten mit der Herausbildung einer neuen kritischen Öffentlichkeit nach 1968 und der breiten Infragestellung tradierter Ausstellungsorte und -praxen Einblick in einen Diskurs, der von starker Selbstreflexion und gesellschaftlichen Spannungen geprägt war. Anhand dieser spezifischen historischen Situation möchte das Seminar es ermöglichen, das Verständnis von Ausstellungen und ihrer vielfältigen Rahmenbedingungen zu schärfen. Mithilfe von Fallbeispielen und Quellen soll eine Diskussion darüber angeregt werden, wie eine Auseinandersetzung mit historischen Ausstellungen differenzierter geschehen kann. Das Seminar bettet sich insofern in die wachsende Forschung an Ausstellungen an der Universität Kassel ein, welche 2024 auch in einer Ausstellung an der Kunsthochschule veranschaulicht werden soll. 

Für Studienanfänger*innen und Fortgeschrittene 

Teilnahmevoraussetzungen: Regelmäßige Anwesenheit, Übernahme eines Referats, Vor- und Nachbereitung der Sitzungen. Wichtig: Bitte schreiben Sie sich in den zugehörigen Moodle-Kurs ein, um aktuelle Informationen zu erhalten und erreichbar zu sein.

 Module:

BA 2.1: V b; V c; VII b

BA 2.2: V b; V c; VII b