Das Seminar führt in Theorien der Nord-Süd Beziehungen ein. Wie hängt
Reichtum und Akkumulation im globalen Norden mit Armut und Ausbeutung im
globalen Süden zusammen? Wie entwickelte sich diese Beziehung seit dem
Kolonialismus weiter? Wir besprechen Ansätze wie die
Modernisierungstheorie, Dependenz, Weltsystemtheorie, oder Kolonialität.
Die kürzlich verstorbene deutsche Feministin, Prof. Maria Mies, hat
sich schon früh und kritisch mit Nord-Südbeziehungen auseinandergesetzt
und dabei auch viele der heute geführten Debatten wie
Intersektionalität, Kolonialität, soziale Reproduktion oder das Gute
Leben vorweggenommen. Anhand drei ihrer wichtigsten Bücher (Patriarchat
und Kapital, 1988; Ökofeminismus. Die Befreiung der Frauen, der Natur
und unterdrückter Völker, 1992 (mit Vandana Shiva); und Eine Kuh für
Hillary. Die Subsistenzperspektive, 1997 (mit Veronika Bennholt-Thomsen)
werden wir im Seminar wichtige Erkenntnisse feministischer
Theoriebildung bzgl. Nord-Süd-Beziehungen mit anderen Ansätzen
vergleichen und diskutieren, sowie an aktuelle Debatten anknüpfen.