In praktisch allen anwendungsorientierten MINT-Studiengängen ist es von großer Bedeutung, Probleme aus der realen Welt in geeignete mathematische Modelle zu überführen, diese mathematisch zu lösen, und die entsprechenden Ergebnisse wieder in der realen Welt zu interpretieren. Im MINT-Projekt "Mathematisches Modellierungsseminar" wird den daran teilnehmenden plusMINT-Studierenden zunächst die grundsätzliche Herangehensweise anhand des Modellierungskreislaufs nach Blum und Borromeo Ferri vermittelt, bevor sie Modellierungsaufgaben erhalten, die sie in Gruppen (bis zu drei Personen) innerhalb der Vorlesungszeit selbstständig bearbeiten, das Ergebnis vortragen, und dazu jeweils eine schriftliche Ausarbeitung anfertigen. Das Seminar ist auf mindestens 3 Teilnehmer/innen und maximal 12 Teilnehmer/innen ausgelegt.

Die Betonung liegt hierbei nicht auf der Anwendung besonders anspruchsvoller mathematischer Ideen und Werkzeuge, sondern in einer geeigneten Vereinfachung des realen Ausgangsproblems, der Identifikation relevanter Einflussgrößen (Parameter) und ihr Zusammenspiel in Form von mathematischen Gleichungen und Ungleichungen. Außerdem soll erkannt werden, dass es zu einem realen Ausgangsproblem üblicherweise nicht das (!) mathematische Modell gibt, sondern eine Anzahl verschiedener Modelle, die das reale Problem unter unterschiedlichen Annahmen bzw. Voraussetzungen mehr oder weniger exakt beschreiben.