2015 entstand in Argentinien die ‚Ni una Menos‘ Bewegung, die sich vor allem dem Kampf der Femizide verschrieben hat. Seitdem hat Lateinamerika eine Welle feministischer Proteste und massive Mobilisierungen zum 8. März erlebt. Die Bewegungen haben sich thematisch diversifiziert und kritisieren nicht nur die patriarchale, sondern auch andere Formen ökonomischer, staatlicher und politischer Gewalt und neue Formen der Ausbeutung.

 

In dem Seminar befassen wir uns mit den aktuell zentralen Strömungen, die von den Kämpfen um legale Abtreibung, Zugang zu Wohnraum bis hin zu den Bewegungen der Bäuerinnen und Indigenen reichen. Anhand dieser Mobilisierungen wollen wir zum einen diskutieren, wie Formen der Unterdrückung aufgrund von Geschlecht und race mit ökonomischen Ausbeutungsverhältnissen verwoben sind. Zum anderen wollen wir der Frage nachgehen, welche Strategien und Mittel die feministischen Bewegungen wählen und welche Ziele sie formulieren. Dabei beschäftigen wir uns mit Konzepten der Sorge, des Körpers und des Territoriums, die für die feministischen Proteste in Lateinamerika von zentraler Bedeutung sind.

 

Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Bereitschaft, englische Texte zu lesen. Spanisch oder Portugiesisch Kenntnisse sind hilfreich, aber nicht zwingend notwendig.