Hintergrund
Im Sinne der Kreislaufwirtschaft besteht die Notwendigkeit, die aktuelle Baupraxis zu hinterfragen und kreislauffähige Baustoffe zunehmend in der Planung zu berücksichtigen. Lehm ist im Vergleich zu anderen Baumaterialien weltweit verfügbar, ökologisch unbedenklich und hat zudem ideale bauphysikalische Eigenschaften. Durch seine feuchtigkeitsregulierenden und wärmespeichernden Materialeigenschaften fördert luftgetrockneter Lehm ein behagliches Raumklima und kann zudem vielfach wiederverwertet werden. Tragwerkstechnisch eignet sich Lehm als massiver Baustoff zudem ideal für die Aufnahme von Druckbeanspruchungen und bietet durch Zulassung in Brandstoffklasse A1 [nicht brennbar] die Möglichkeit, einen erhöhten Feuerwiderstand sicherzustellen.
In Bezug auf das 50-jährige Bestehen des Fachbereichs 06 ASL baut das Seminar auf die umfassende Arbeit von Gernot Minke auf, mit dem Bestreben, das Thema Lehmbau an der Uni Kassel wieder bewusst und dauerhaft innerhalb der Lehre zu integrieren sowie die Inhalte möglichst praxisnah an die Studierenden zu vermitteln.

Inhalt
Ziel ist die theoretische und praktische Auseinandersetzung mit traditionellen und modernen Fertigungsverfahren im Lehmbau zur Ausbildung von unterschiedlichen Wand- und Deckensystemen durch Ausformulierung und Umsetzung von 1:1-Modulen.
Das Seminar gliedert sich dabei grundsätzlich in zwei Teile. Der erste Teil fokussiert die theoretische Grundlagenvermittlung zu Geschichte und Materialeigenschaften des Baustoffes, sowie die allgemeine Lehre traditioneller und moderner Fertigungsverfahren unterschiedlicher Wand- und Deckensysteme. Innerhalb des zweiten Teils liegt der Schwerpunkt auf das praktische Umsetzen der theoretisch vermittelten Inhalte durch handwerkliche Auseinandersetzung mit dem Baustoff. Neben der Untersuchung und Beurteilung eigener Lehmproben sowie der Aufbereitungsmöglichkeiten durch Prüfverfahren steht der direkte Erkenntnisgewinn durch Realisierung einfacher Wand- und Deckenmodule im Mittelpunkt. Die Durchführung findet als Workshop innerhalb der Kompaktwoche mit Unterstützung externer Fachkräfte statt.


Inhalt
Parallel zum Studio “Werkstattgebäude Uni Kassel“ wird ein Recherchestudio angeboten. Schwerpunkt ist dabei neben der theoretischen Auseinandersetzung mit konstruktiven und tragwerkstechnischen Fragen im Stahlgeschossbau anhand der Analyse exemplarischer Referenzbauwerke auch die konstruktive Vertiefung im genannten Entwurfsstudio. Das Modul kann dabei als Recherchestudio zum Profilprojekt „Werkstattgebäude Uni Kassel“ angerechnet werden.


Inhalt 
Im Zuge der fortschreitenden Umgestaltung und Erweiterung des Campus Nord soll auf Grundlage des Baustrukturkonzeptes 2025 in Zukunft ein multifunktionales Werkstattgebäude als ergänzender Baustein für die Universität Kassel realisiert werden. Das Projekt verortet sich auf dem Baufeld der bestehenden Lagerhalle an der Gottschalkstraße 22, welche aufgrund der mangelhaften Bausubstanz und den spezifischen Anforderungen an das zukünftige Raumprogramm entsprechend zurückgebaut wird.  
Das neue Werkstattgebäude soll die bestehende Zentralwerkstatt, die ehemaligen Produktions-Werkstattflächen des Fachbereichs 15 [Maschinenbau] sowie die Werkstätten des Fachbereiches 06 [Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung] zusammenführen. Neben der Einbindung und architektonischen Erscheinung im städtischen Kontext steht vor allem die konzeptionelle Ausarbeitung unter Betrachtung von konstruktiven, tragwerksspezifischen, funktionalen und ökologischen Aspekten. Der Entwurf soll dabei als hybride Konstruktion aus Lehm und Stahl entwickelt werden. Die mögliche Integration von Bauteilen bzw. Materialien aus dem vorherigen Bestandsgebäude ist zu berücksichtigen. 

Hintergrund 
Lehm ist im Vergleich zu anderen Baumaterialien weltweit verfügbar, ökologisch unbedenklich und hat zudem ideale bauphysikalische Eigenschaften. Durch seine feuchtigkeitsregulierenden und wärmespeichernden Materialeigenschaften fördert luftgetrockneter Lehm ein behagliches Raumklima und kann zudem vielfach wiederverwertet werden. Als hybride Konstruktion in Kombination mit rezyklierten Stahlträgern, die beispielsweise beim Rückbau offener Parkbauten oder Industrie- und Lagerhallen anfallen, können entsprechend hohe Einsparungen hinsichtlich Energie- und Rohstoffeinsatz, CO2-Ausstoß und Abfallaufkommen im Vergleich zu konventionellen Baustoffen erzielt werden. Gleichzeitig stellt das Zusammenwirken der baustoffspezifischen Eigenschaften von Lehm und Stahl einen optimalen Verbund sowohl bezüglich der Bauphysik als auch hinsichtlich des Lastabtrags dar. Während Stahlträger vorwiegend für die Aufnahme von Biege- und Zugkräften ausgelegt sind, ist Lehm als massiver Baustoff ideal für den Lastabtrag von Druckbeanspruchungen. 

Seminar  
Parallel zum Projekt wird ein Seminar angeboten. Ziel ist die theoretische und praktische Auseinandersetzung mit traditionellen und modernen Fertigungsverfahren im Lehmbau zur Ausbildung von Wand- und Deckensystemen durch Ausformulierung und Umsetzung von 1:1-Modulen. Die Teilnahme am Seminar wird empfohlen !