Das beste Konzept und der schönste Entwurf nützen nichts, wenn der Inhalt nicht ankommt, die Lösung nicht alle Potenziale ausschöpft oder das Vorhaben nur Widerstand erzeugt. Kommunikative Planung heißt: die richtigen Leute im richtigen Moment ernsthaft einbeziehen, damit gute Konzepte auch gemeinsame Lösungen sind und die bestmögliche Unterstützung bekommen. Welches Planungsverständnis steckt dahinter? Wie bringen Planungsfachleute sowohl Fachkenntnis als auch Kommunikationsfähigkeit in die Planung ein? In welcher Situation sind welche Haltungen und welche Methoden gefragt? Was treibt wen zur Weißglut? Welches Transformationspotenzial steckt in kooperativen Verfahren?

Im Seminar für S, L und A (Wahlpflichtmodul oder Studienleistung) wird dies anhand von Fallbeispielen, theoretischen Grundlagen und typischen Beteiligungsformaten erörtert. Es bietet Gelegenheit, wichtige Methoden und Formate kennenzulernen und Kommunikati­onsprozesse zu Planungsaufgaben zu entwerfen - Interesse am Arbeiten mit Texten und am Aus­probieren von Techniken ist wichtig. Achtung: keine Rhetorikschulung!

Anmeldung: 3.-13.4.2023 in Moodle. Maximal 25 Teilnehmende.

Prüfungsform: Entwurf und Ausarbeitung eines Beteiligungsprozesses

Literatur zum Start: Selle, Klaus (2010): Gemeinschaftswerk? Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger an der Stadtentwicklung. Begriffe, Entwicklungen, Wirklichkeiten, Folgerungen. http://publications.rwth-aachen.de/record/96033/files/8_pt_materialien26-1.pdf

Termine: Starttermin online Dienstag, 18.4.2023, 8:00 – 9:30 Uhr, danach Kompaktwoche in Präsenz

Nähere Informationen: stein@stein-stadt-region.de / Tel. 069 - 95 52 41 62 (Aushänge zum Seminar am FG Stadt- und Regionalplanung, Gottschalkstr. 22)


Die Mobilitätswende ist aktuell allgegenwertig. Sowohl in politischen Diskussionen als auch ganz konkret im Stadtbild bedeutet das häufig: Optimierung und Reduktion der Verkehrsspuren für den MIV und Ausbau der Rad- und Fußwege. Parallel kündigt sich bereits seit einiger Zeit der nächste mögliche Wandel an: Die Zukunft des autonom fahrenden Autos.

Wir versetzen uns in das Jahr 2050 und fragen uns: Wie sieht Mobilität „heute“ aus? Hat der ÖPNV den MIV verdrängt? Gibt es städtebauliche Strukturen, die ersetzt werden können und müssen? Was bedeutet das Autonome Fahren für das Leben und Arbeiten im ländlichen Raum? Welche Ansprüche ergeben sich aus alledem für die Quartiersentwicklung?

Um diese Fragen zu bearbeiten, machen wir eine Exkursion in die städtebaulich wie auch wirtschaftlich stark von der Mobilität geprägten Region Stuttgart. Wir verschaffen uns Eindrücke aus der Großstadt und kommen mit unterschiedlichen Akteuren ins Gespräch, ehe wir zur Bestandsaufnahme in unseren ländlich geprägten Untersuchungsraum im Randbereich der Metropolregion Stuttgart fahren.

Das Einführungsprojekt ist dreigeteilt: In den ersten Wochen bis zur Exkursion werden wir uns mit Grundlagen und Studien zur Mobilitätswende und dem Autonomen Fahren beschäftigen und auf dieser Basis ein Szenario von unserem Zieljahr 2050 erarbeiten.

Im Rahmen der Exkursion* vertiefen wir die wissenschaftlichen Erkenntnisse durch Eindrücke vor Ort und legen mit intensiven Bestandsaufnahmen die Basis für die auf die Exkursionswoche folgende Erarbeitung von Analysen und Konzepten. Der Fokus am Ende des Projekts liegt darauf, in Kleingruppen Quartiersentwicklungskonzepte zu erarbeiten. Diese greifen neben den Mobilitätsaspekten auch die weiteren üblichen Aspekte der integrierten Stadt- und Quartiersentwicklung auf.

 

* Die Teilnahme an der drei- bis viertägige Exkursion ist nicht verpflichtend, wird jedoch dringend empfohlen.


Die öffentliche Aufgabe der Bestandsentwicklung wird einführend in einem umfassenden Sinne behandelt. In Online-Vorlesungen werden theoretische Hintergründe sowie rechtliche und planerische Grundlagen zu Begriffen, Geschichte, Handlungsfeldern und Programmen der Stadterneuerung und des Stadtumbaus vorgestellt und diskutiert. Eine große Rolle spielen dabei die Logik des Systems der Städtebauförderung und ihrer Programme sowie die Erarbeitung von quartiersbezogenen Erneuerungsstrategien. Zusätzliche Elemente sind Seminardiskussionen z.T. mit Gästen aus der Praxis und selbstorganisierte Rundgänge zu praktischen Beispielen der Stadterneuerung. Diese Elemente werden von den Studierenden schriftlich nachbereitet (Hausarbeit).