Nachdem Dialekt im schriftsprachlich geprägten (Deutsch-)Unterricht lange Zeit als unerwünscht galt, scheint sich in der Schule ein zunehmendes Interesse an der Beschäftigung mit mundartlichen Phänomenen anzudeuten. Von der bloßen Grußformel bis hin zu rein mundartlichen Fernsehserien, Werbespots oder Comics lassen sich vielfältige Untersuchungs-Beispiele heranziehen.

Die Studierenden sollen bei der geplanten Veranstaltung Dialekt im Spannungsfeld mit und als Ergänzung zur deutschen Standardsprache begreifen und seinen spezifischen Gebrauch reflektieren. Grundfrage soll hierbei sein, was mit dem Einsatz dialektaler Elemente jeweils bezweckt wird (z.B. Dialekt als Mittel der Identitätsstiftung, der Abgrenzung nach außen, als Vehikel von Sexismus?). 

Nach Überblickswissen zu Dialektkartographie, (digitalen) Lexika und Sprachcorpora sollen bei diesem sprachdidaktisch ausgerichteten Seminar Elemente im Vordergrund stehen, die im schulischen Kontext beobachtbar sind und die mit Schülerinnen und Schülern in Form von Mikro-Projekten thematisiert werden können.